ServeToPe

Steuerung von Ökosystemleistungen im Wienerwald

Ein gemeinsames Forschungsprojekt der Universität für Bodenkultur Wien und der Universität Wien

Überblick

Die Gesellschaft nutzt eine Vielzahl an Leistungen, die natürliche Ökosysteme zur Verfügung stellen, wie etwa sauberes Wasser, eine attraktive Landschaft für Erholungszwecke, Nahrungsmittel, oder erneuerbare Energieträger. Viele dieser sogenannten Ökosystemleistungen (ÖSL) werden vom Menschen beeinflusst. Darunter fallen z.B. landwirtschaftliche Aktivitäten oder die Errichtung von Straßen. Als eine Folge reguliert die Gesellschaft menschliches Handeln und damit indirekt die Verfügbarkeit von ÖSL. Beispiele solcher Politiken sind Agrarumweltprogramme oder die örtliche Raumplanung.

Das Citizen Science Projekt ServeToPe entwickelt Methoden, mit denen die Nachfrage nach ÖSL und deren Verfügbarkeit in einer Landschaft besser quantifiziert werden können. ServeToPe will damit zu einem nachhaltigeren Management von ÖSL und zielgerichteteren Politiken beitragen, die die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellen. ServeToPe baut auf dem laufenden Forschungsprojekt SALBES (“Scenarios for Agricultural Landscapes‘ Biodiversity and Ecosystem Services”; www.salbes.eu; BiodivERsA Call) auf. Beide Projekte sind als Fallstudien im Biosphärenpark Wienerwald angesiedelt. ServeToPe möchte hauptsächlich folgende Forschungsfragen beantworten.

  1. Wie ist die derzeitige Nachfrage nach ÖSL und inwiefern kann die Region Wienerwald diese Nachfrage mit den angebotenen ÖSL stillen?
  2. Was bedeutet “gutes Management” aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger? Wie können Politiken zu einer Annäherung der Nachfrage nach ÖSL und deren Angebot beitragen?

ServeToPe entwickelt einen Forschungsprozess mit mehreren Stufen. Es erstellt eine Liste an ÖSL, die für eine Gesellschaft relevant sind. Es quantifiziert die Nachfrage dieser ÖSL und vergleicht sie mit dem regionalen Angebot. Zum Beispiel soll analysiert werden, ob die Nachfrage nach typischen Freizeitaktivitäten mit dem Angebot an Flächen dafür und der Qualität dieser Flächen übereinstimmt. Im Zuge dessen lassen sich Ziel- und Nutzungskonflikte offen legen. Freizeitaktivitäten könnten etwa die Produktion von Nahrungsmitteln erschweren. ServeToPe wird fehlende Übereinstimmungen zwischen der Nachfrage nach ÖSL und deren Angebot offenlegen und Gegenmaßnahmen empfehlen. Ein Beispiel dafür könnten regionale und für die Landschaft speziell geplante Naturschutzmaßnahmen sein.

Bürgerinnen und Bürger sind wichtige ForschungspartnerInnen in ServToPe. Sie unterstützen die Sichtbarmachung der Nachfrage nach ÖSL und die Bewertung von Managementmaßnahmen und Politiken. Eine besondere Rolle kommt ihnen bei Ziel- und Nutzungskonflikten zwischen unterschiedlichen ÖSL (z.B. Freizeitnutzung und Nahrungsmittelproduktion) zu. Hier unterstützen sie die Entwicklung gesellschaftlich akzeptabler Managementmaßnahmen und Politiken.

ServeToPe engagiert sich in der Citizen Science Initiative Österreich forscht.

gefördert über Top Citizen Science (TCS 85-B)